Das Vernetzungs- und Transferprojekt im Detail
Kooperation. Förderung. Dialog.
Das Projekt FFVT (Flucht- und Flüchtlingsforschung: Vernetzung und Transfer) ist eine Kooperation dreier renommierter Institute und verfolgt das Ziel, die interdisziplinäre Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland nachhaltig zu stärken. Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere die Förderung von Internationalisierung und Diversität in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Flucht und Migration.
In seiner zweiten Förderphase knüpft FFVT an die Erfolge des Vorgängerprojekts FFT an und blickt auf eine langjährige, erfolgreiche Entwicklung zurück. FFVT bringt führende Wissenschaftler:innen aus dem In- und Ausland zusammen – unter anderem durch die Organisation internationaler Konferenzen, die Betreuung von Fellows und die Förderung wissenschaftlicher Kooperationen.
Zudem macht das Projekt Forschungsergebnisse über verschiedene Medienformate einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich und trägt so zur informierten gesellschaftlichen Debatte bei.
Gefördert wird FFVT vom Bundesministerium für Forschung, Technik und Raumfahrt (BMFTR).
Um die Forschungsvernetzung und Kooperation zu stärken, organisiert FFVT eine Vielzahl von Workshops. In der Vergangenheit haben bereits über 750 Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen, aus über 46 Ländern an den FFVT Veranstaltungen teilgenommen. Darüber hinaus organisiert FFVT große internationale Konferenzen im Bereich Flucht- und Flüchtlingsforschung, zuletzt im Jahr 2024 für das „Netzwerk Fluchtforschung“. Zudem betreut das Projekt internationale Wissenschaftler:innen an den Instituten und bringt damit Expertise, sowie unterrepräsentierte Perspektiven, nach Deutschland. Im Rahmen dieser Vernetzungsaktivitäten entstehen regelmäßig erfolgreiche Anträge für innovative Forschungsprojekte. Diese Arbeit findet über Ländergrenzen hinaus Anerkennung, und heute gestaltet FFVT aktiv bedeutende globale Netzwerke wie das International Migration Research Network (IMISCOE) und International Association for the Study of Forced Migration (IASFM) mit.
Um den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Flucht- und Flüchtlingsforschung zu fördern und das Fortbestehen sowie die Weiterentwicklung des Forschungsstandortes Deutschland voranzutreiben, setzt sich FFVT für die Kooperation und Vernetzung fluchtbezogener Masterstudiengänge deutscher Universitäten ein. Dafür stellen wir eine Übersicht für Studieninteressierte zur Verfügung. Eine alle zwei Jahre stattfindende internationale Summer School auf der Nürnberger Burg und ein immer umfassenderes Alumni Netzwerk tragen nachhaltig zur Nachwuchsförderung bei. Zudem wird die Einbindung deutscher Wissenschaftler:innen in ihen frühen Karrierestufen in internationale Strukturen, durch Kontakt zu internationalen Partnern, gefördert.
FFVT-Mitglieder und kooperierende Expert:innen stehen im beständigen Austausch mit einer Vielzahl von Medienschaffenden und Politiker:innen. Die Webseite bietet allen Wissenschaftsinteressierten eine Anlaufstelle für evidenzbasierte Informationen, u.a. durch Tools wie das Forschungsnetzwerk und den Informationshub Ukraine. Des Weiteren veröffentlicht FFVT jährlich den Report Globale Flucht, welcher sich in kürzester Zeit als Referenzpunkt von Medien, Politik und Öffentlichkeit bei einem der prominentesten Themen unserer Zeit etablieren konnte. Zudem kreieren wir Reichweite mit unterschiedlichen Social Media Kanälen und bieten öffentlichkeitswirksame Debattenformate wie „FFVT-on point“ an.
FFVT leistet mit seinen vielfältigen Aktivitäten einen Beitrag, um eine nachhaltige Infrastruktur der Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland zu etablieren und somit exzellente, praxisorientierte und wirksame wissenschaftliche Arbeit zu ermöglichen.
Projektsteckbrief
Durchführende Institutionen: Bonn International Centre for Conflict Studies (bicc), Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (CHREN, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), und Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS, Universität Osnabrück)
Förderung: Bundesministerium für Forschung, Techonologie und Raumfahrt (BMFTR)
Projektträger: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Laufzeit: Erste Phase: Januar 2020 bis Dezember 2024. Zweite Phase: Januar 2025 bis Dezember 2029.
Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Pott (IMIS), Apl. Prof. Dr. Jochen Oltmer (IMIS), Prof. Dr. Christine Lang (IMIS), Prof. Dr. Conrad Schetter (bicc), Prof. Dr. Petra Bendel (CHREN)
Projektkoordination: Maarit Thiem (bicc), Dr. Franck Düvell (IMIS), Tino Trautmann (CHREN)
Projektmitarbeiter:innen: Rolf Alberth (bicc), Lars Wirkus (bicc), Dr. Benjamin Etzold (bicc), Dr. Daniele Saracino (bicc)
Studentische Hilfskräfte: Julia Reichert (bicc), Isabelle Pooth (IMIS), Antonia Philipp (CHREN), Melina Müller (CHREN)
Archiv
FFVT befindet sich aktuell in der zweiten Förderphase, welche Anfang 2025 begann. Hier sind die Webseiten des Vorgängerprojekts „Flucht: Forschung und Transfer“ (FFT) welches von 2016 – 2019 lief und der ersten Förderphase (2020-2024) abrufbar.
FFT legte den Grundstein für die nachhaltige Stärkung des Forschungsfelds, indem es die bestehenden Wissensbestände bündelte, den Stand wissenschaftlicher Debatten sichtbar machte und auf Grundlage des Forschungsstands konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitete. Zu spezifischen Teilthemen erarbeitete das Projekt State-of-Research Papiere und Policy Briefs.
Außerdem sorgten verschiedene Workshops und Tagungen mit Akteuren aus Politik, Medien und Praxis für den Transfer der Forschungsergebnisse, Austausch und Vernetzung. FFT zeigte aber auch auf, dass die Flucht- und Flüchtlingsforschung in Deutschland bis dahin eine geringe Vernetzung aufwies und es an wissenschaftlichen Kooperationen mangelte – insbesondere auf internationaler Ebene. Das Nachfolgeprojekt FFVT hat daher unter anderem zum Ziel, die Vernetzung der Flucht- und Flüchtlingsforschung zu stärken und besser in die internationale Forschungsgemeinschaft zu integrieren.
FFT wurde von 2016 bis 2019 durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördert und gemeinsam von den beiden Projektpartnern Bonn International Centre for Conflict Studies (bicc – damals Internationales Konversionszentrum Bonn) und dem Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) an der Universität Osnabrück durchgeführt.