Panel: Asylregime und Klimakrise. Strategien der Bewältigung multipler Krisen im Konnex Flucht und Ökologie

Abstract

Klimakrise, Artensterben, Gesundheitskrisen, Kriege, Armut, Vertreibung und Flucht – die multiplen Krisen unserer Zeit stellen eine Gefahr für die Durchsetzung sozialer und ökonomischer Gerechtigkeit dar. Sie verstärken Ungleichheitsverhältnisse, weil sich Menschen in Abhängigkeit ihrer Ressourcen besser oder schlechter an die durch die Krisen ausgelösten Entwicklungen anpassen können. Die fundamentale Bedeutung der ökologischen Gerechtigkeit tritt zunehmend in den Vordergrund: Die Menschheit ist abhängig von den komplexen und fragilen Zusammenhängen der natürlichen Welt. Doch stört und zerstört sie das ökologische Gleichgewicht und damit ihre eigenen Lebensgrundlagen. Das wird zunehmend auch in den Ländern, die als Hauptverursacher bezeichnet werden können, spürbar.

In der Flucht- und Flüchtlingsforschung wird die Klimakrise bislang vor allem als Fluchtursache diskutiert – wie etwas das Jahresgutachten 2023 des Sachverständigenrates für Integration und Migration zeigt. Doch der Konnex zwischen Klimakrise und Flucht ist auch im Kontext der Aufnahme von Geflüchteten relevant.

Dementsprechend möchten wir mit diesem Panel Wissenschaftlicher*innen und Praktiker*innen dazu einladen, mit uns anhand theoretischer Überlegungen und/oder empirischer und konzeptioneller Arbeiten und Praxisbeispiele, über den Zusammenhang von Flucht und Klimakrise in (europäischen) Aufnahmegesellschaften zu diskutieren. Geflüchtete Menschen leben oft in sozial, ökonomisch und gesundheitlich prekären Lebenslagen, die durch ökologische Ungleichheitsverhältnisse verstärkt werden können. Daran anschließend stellen sich u.a. Fragen nach der Klimaresilienz geflüchteter Menschen, nach Lern- und Bildungsangeboten zur Klimakrise von und/oder für geflüchtete Menschen, nach Beteiligungsverfahren und Perspektiven oder nach den ökologischen Konsequenzen für Asyl- und Sozialpolitik.

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