Roundtable: AK Junge Fluchtforschung: Policy Advice als kritische Übersetzung von Forschungsergebnissen?

Abstract

Viele Projekte in der Fluchtforschung sind von großer gesellschaftspolitischer Relevanz in einem stark politisierten und umkämpften Policy-Bereich (Braun et al. 2018). Häufig möchten Wissenschaftler*innen daher ihre Ergebnisse in Form von Policy Advice an relevante Akteur*innen oder Forschungspartner*innen weitergeben oder werden explizit dazu aufgefordert.

Die Kommunikation von Forschungsergebnissen für ein Publikum außerhalb der Wissenschaft kann herausfordernd sein: In der Regel ist eine Übersetzung in nichtakademische Sprache notwendig. Insbesondere wenn Forschungspartner*innen geflüchtet sind oder es aus anderen Gründen Kommunikationsbarrieren gibt, sind Reflexionen bezüglich geeigneter Formate und Sprechweisen notwendig. Zugleich bietet sich das Potenzial, neue Kommunikationsformate zu entwickeln.

Wir möchten diese Überlegungen mit den Zuhörenden des Roundtables teilen und gemeinsam einen kritischen Blick auf das Thema Policy Advice werfen: Wie erkennen und vermeiden wir Instrumentalisierungen von Ergebnissen, die negative Folgen für Forschungsteilnehmende haben können? Welche Rolle spielen eigene Wertvorstellungen für Policy Advice? Welche Auswirkungen hat die starke Verkürzung in der Darstellung von Forschungsergebnissen, die für Policy-Formate üblich ist (Stierl 2022)?

Diesen und weiteren Fragen möchten wir als Nachwuchsforschende des AK Junge Fluchtforschung im geplanten Roundtable nachgehen. Wir freuen uns über Einreichungen weiterer Teilnehmender und würden unsere Perspektiven gern um Erfahrungen aus aktivistischen und Praxiskontexten sowie aus der partizipativen Forschung erweitern.

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