Workshop: Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse im Kontext von Flucht und Arbeit: Kritische Perspektiven und Umgangsstrategien

Abstract

Dieser Workshop setzt sich mit den Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen auseinander, die im Kontext von Flucht und Arbeit auftreten. Dabei nehmen wir eine kritische Perspektive ein, um einen Nachdenkprozess über diese Verhältnisse anzustoßen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des omnipräsenten und beklagten Fachkräftemangels im bundesdeutschen Kontext regt der Workshop dazu an, bestehende Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zu hinterfragen und eine rassismuskritische und dekoloniale Perspektive zu entwickeln.

Im Workshop sollen sowohl bestehende Machtstrukturen im Feld Arbeit analysiert als auch konkrete Umgangsstrategien erarbeitet werden. Machtstrukturen könnten beispielsweise das Zusammenspiel von Othering-Prozessen, rechtlich-prozessualen Hürden und anderen Anreizstrukturen sein, die Geflüchtete in Niedriglohnsektoren abdrängen. Darüber hinaus spielen Aspekte, wie die gewerkschaftliche Vertretung und insgesamt die soziale Akzeptanz der geflüchteten Menschen in ihrem Arbeitsumfeld eine Rolle. Bezüglich der Umgangsstrategien liegt unser Augenmerk auf lokalen und sektorspezifischen Kontexten sowie auf Fragen der Organisationsentwicklung, und wie diese dazu beitragen kann, Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zu adressieren und zu überwinden.

Einerseits ist es unser Ziel, den wissenschaftlichen Austausch zu diesem Thema anzustoßen bzw. zu vertiefen. Geflüchtete Menschen sind dabei als Subjekte zu betrachten; ihre Perspektiven sollen bevorzugt in den Diskurs einfließen.

Andererseits möchten wir mit dem Workshop eine weiterführende Auseinandersetzung mit Machtverhältnissen rund um Flucht und Arbeit befördern. Anwendungsbezogene Erkenntnisse sollen dabei helfen, konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der gegenwärtigen Situation zu ergreifen.

Insgesamt bietet dieser Workshop eine Plattform für Forscher*innen, Praktiker*innen und Betroffene, um sich inter- und transdisziplinär über Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse im Kontext von Flucht und Arbeit zu vernetzen und gemeinsam längerfristige Projekte zu diskutieren.

in-person event