Workshop: Zivilgesellschaftliche Partizipation von Menschen mit eigener Fluchtgeschichte

Abstract

Viele geflüchtete Menschen sind in den Ländern, in denen sie Asyl suchen, zivilgesellschaftlich aktiv. Sie engagieren sich in Vereinen, Initiativen und Organisationen oder gründen eigene Initiativen. Die zivilgesellschaftliche Partizipation von Menschen mit eigener Fluchtgeschichte wird durch vielfältige Herausforderungen erschwert, die das Engagement und die Beteiligungsmöglichkeiten beeinträchtigen oder verhindern. In der wissenschaftlichen Debatte wird jedoch bisher nur ein Teil der Herausforderungen diskutiert, wie (vermeintlich) fehlende Sprachkenntnisse, exkludierend wirkende politische Strukturen oder prekäre Lebensbedingungen. Weitere Herausforderungen, wie z.B. fehlende Sensibilität von Gruppenmitgliedern ohne Fluchthintergrund in Bezug auf ihre Privilegien und den Lebenswelten geflüchteter Menschen oder die Rolle von migrantisierten „Türöffner:innen“ werden demgegenüber vernachlässigt.

In diesem Workshop sollen daher die vielfältigen Tätigkeitsfelder und Facetten zivilgesellschaftlicher Partizipation von geflüchteten Menschen im Zentrum stehen und die damit einhergehenden Herausforderungen diskutiert werden. Mögliche Fragen können sein:

  • Wie und in welchen Bereichen engagieren sich Menschen mit Fluchtgeschichte in den Aufnahmegesellschaften?

  • Auf welche Herausforderungen stoßen sie, wenn sie sich in bestehenden zivilgesellschaftlichen Initiativen, Vereinen und Organisationen beteiligen (wollen)? Auf welche Herausforderungen stoßen sie, wenn sie eigene Initiativen gründen?

  • Wie können politische Strategien aussehen, durch die Partizipationshemmnisse abgebaut und Beteiligungsmöglichkeiten aktiv gefördert werden?

Der Workshop richtet sich explizit auch an Praktiker:innen mit eigener Fluchtgeschichte. Falls für deren Teilnahme Sprachmittler:innen sinnvoll sind, wird sich seitens der Workshoporganisator:innen darum bemüht. „Zivilgesellschaftliches Engagement“ wird bewusst offen gehalten, da wir uns nicht nur mit gesellschaftspolitischem, sondern auch mit Engagement in sozialen, kulturellen oder anderen gesellschaftlichen Bereichen beschäftigen möchten, um mögliche Unterschiede zwischen Bereichen identifizieren zu können. In dem Workshop wird nach einem Input zum Stand der Forschung zu dieser Thematik den Referent:innen die Möglichkeit eines 5-7-minütigen Inputs gegeben, um darauf aufbauend die Diskussion im Plenum zu führen. Der Workshop ist bei Bedarf auch in hybrid durchführbar.

in-person event or hybrid will be announced