Workshop

Konzepte der Agency von Geflüchteten und Zwangsmigrant*innen: Historische und gegenwärtige Perspektiven

5. April 2024

In diesem Workshop, der in Kooperation mit dem SFB 1604 “Produktion von Migration” und dem DFG-Projekt “Negotiating Resettlement” durchgeführt wird, diskutieren wir interdisziplinäre und reflexive Ansätze zur Erforschung der Agency von Geflüchteten und Zwangsmigrant*innen in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Zeit seit dem Ersten Weltkrieg wird oft als "ein Jahrhundert der Flüchtlinge" bezeichnet. Nicht nur gab es immer wieder unermessliches Leid von Zwangsmigrant*innen, sondern auch ständige - und oft fehlgeschlagene - Versuche, durch nationales und internationales Recht sowie durch zahllose Organisationen Hilfe zu organisieren. Die öffentlichen und politischen Diskurse sowie die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema Zwangsmigration sind daher so alt wie das Phänomen selbst.

Die reflexive Wende in der Migrationsforschung mahnt an, die Koproduktion von Definitionen, Kategorien, Konzepten und Darstellungen von Migration durch die Wissenschaften selbst zu erkennen und kritisch zu untersuchen. Gleichzeitig – und oft im Gleichschritt mit reflexiven Ansätzen – plädiert der Ansatz der Autonomie der Migration für eine andere Perspektive in Bezug auf die Agency von Zwangsmigrant*innen bei der Aushandlung ihrer Mobilität.

Der Workshop verbindet diese Beobachtungen, um zu einer kritischen und reflexiven Debatte darüber beizutragen, wie die akademische Wissensproduktion über Migration dazu beiträgt, was Migration in der Gesellschaft bedeutet.

Hierzu bringen wir Migrationsforscher*innen aus verschiedenen (Sub-)Disziplinen zusammen, um ihre Ansätze zur Konzeptualisierung der Agency von Geflüchteten und Zwangsmigrant*innen zu diskutieren, die ihren Weg in Bürokratien, Kategorien, Vorschriften und Kulturen von Migrationsregimen aushandeln und ausgehandelt haben.

Der Workshop findet nicht öffentlich vor Ort in Osnabrück statt.