Weiterwanderungen, (Im)Mobilitäten und Integrationsprozesse geflüchteter Neuzugewanderter im ländlichen Bayern, Deutschland

Projektart
Promotion
Methodik
Fallstudie; mixed methods; qualitativ; quantitativ
Forschungsfelder
Migrationsforschung
Projekttyp
Forschung
Disziplinen
Geographie
Themen
Integration und Teilhabe; Konfliktmediation; Lokale und kommunale Flüchtlingspolitik; Rassismus; Selbstorganisation; Wohnen; zivilgesellschaftliches Engagement
Laufzeit
Beteiligte Personen
Geografischer Fokus
  • Deutschland
Kurzbeschreibung

Ziel der Dissertation war es die Weiterwanderungen, (Im)Mobilitäten und Integrationsprozesse ‚geflüchteter Neuzugewanderter‘ (refugee newcomers), d.h. Asylbewerber:innen und anerkannten und Resettlement-Flüchtlingen, in ländlichen Räumen in Deutschland besser zu verstehen, wobei der Fokus auf ländlichen Spezifika in Bezug auf Ansiedlung und Integration lag. Das theoretisch-konzeptionelle Ziel war dementsprechend, einen Beitrag zum Feld der Migrations- und (Im)Mobilitätsforschung zu leisten. Empirisch zielte die Arbeit darauf ab, erstens die diskursive Rahmung von Ansiedlungsprozessen von Geflüchteten in ländlichen Räumen zu analysieren, zweitens die Wohn- und Alltags(im)mobilitäten von geflüchteten Neuzugewanderten in ländlichen Räumen unter Rückgriff auf das ‚neue Mobilitätsparadigma‘ (New mobilities paradigm) zu analysieren und drittens die Charakteristika von Mechanismen der sozialräumlichen Exklusion und Inklusion von Geflüchteten in ländlichen Räumen in Bezug auf Alltagsmobilität und Zugang zu Wohnraum zu identifizieren. Methodisch und ethisch wurde angestrebt, solide Forschungsinstrumente neu zu entwickeln (bzw. bestehende Instrumente zu verbessern), die geflüchteten Neuzugewanderten eine Stimme geben und sie besser in Forschungsprozesse einbinden. Dadurch sollte ein besseres Verständnis ihrer Lebenswelten im Allgemeinen und ihrer erlebten sozialräumlichen Exklusion und Inklusion im Besonderen erreicht werden. Um die skizzierten Ziele zu erreichen, setzte die Dissertation auf einen interdisziplinären multi-methodischen Ansatz mit empirischer Forschung im ländlichen Bayern und stellt die Ergebnisse in einer Serie von fünf Artikeln vor.

Publikationen

Weidinger, T. (2021): Onward (Im)Mobilities and Integration Processes of Refugee Newcomers in Rural Bavaria, Germany (= Erlanger Migrations- und Integrationsstudien 8). FAU University Press: Erlangen.

Weidinger, T. (2020): Policy narratives about the distribution of forced migrants to rural areas. Searching for traces in recent German history. In: Steinführer, A. et al. (Eds.): New rural geographies in Europe: actors, processes, policies (= Rural areas: Issues of local and regional development 6). LIT: Zürich, 269-290.

Weidinger, T., Kordel, S. & P. Pohle (2017): „Bleiben oder Gehen? Einflussfaktoren auf die Wohnstandortmobilität anerkannter Flüchtlinge in ländlichen Räumen am Beispiel des Bayerischen Waldes“. Europa Regional 24(3-4): 46-61. (Special Issue: Zuwanderung in ländliche Räume Europas).

Weidinger, T., Kordel, S. & J. Kieslinger (2019 (2021)): „Unravelling the meaning of place and spatial mobility: Analysing the everyday life worlds of refugees in host societies by means of mobility mapping“. Journal of Refugee Studies, 34(1), 374-396. DOI:10.1093/jrs/fez004

Kordel, S. & T. Weidinger (2019): „Onward (im)mobilities: conceptual reflections and empirical findings from lifestyle migration research and refugee studies“. Die Erde – Journal of the Geographical Society of Berlin 150(1), 1-16. DOI: 10.12854/erde-2019-408

Weidinger, T. & S. Kordel (2020): Access to and Exclusion from Housing over Time: Refugees‘ Experiences in Rural Areas. International Migration (Special Issue: Post-2015 refugees in Germany: ‚Culture of welcome‘, solidarity or exclusion?), DOI: 10.1111/imig.12807